Erfolgreicher Schlag gegen Geldfälscherbande

7. April 2011

Krefeld / Kleve (ots) – Das für Organisierte Kriminalität zuständige Kriminalkommissariat der Polizei Krefeld ermittelt seit August 2010 gegen eine Gruppe hier lebender Personen vorwiegend italienischer Herkunft, die am Niederrhein bandenmäßig und umfangreich Falschgeldgeschäfte betrieben hat. Einer der Haupttäter, ein 36-jähriger Restaurantbetreiber aus Kleve, besorgte hochwertige Mietfahrzeuge für die Kurierfahrten und brachte Falschgeld eigenhändig und mit Helfern unter das Volk, wobei Spielhallen und Kioske zu den beliebtesten Orten gehörten, um falsche Scheine los zu werden. Darüber hinaus war er fortwährend zuständig, in seinem Umfeld Investoren und Helfer zur Weiterverteilung kleinerer und größerer Mengen Falschgeld zu gewinnen. Dabei gab es relativ feste Wechselkurse. Ein Endabnehmer für kleinere Mengen falscher 20-Euro-Scheine zahlte beispielsweise 35 % des tatsächlichen Wertes. Dagegen gab es falsche Hunderter günstiger, da bei größeren Scheinen auch ein größeres Risiko beim Inverkehrbringen eingeräumt wurde.

Falschgeld Sicherstellung

Quelle: Polizeipräsidium Krefeld (Pressemappe)

Bei aller Vorsicht, die der Restaurantbetreiber walten ließ, gelangten letztlich doch Gerüchte über seine illegalen Aktivitäten an die Polizei. Konkret wurden die Anhaltspunkte, als sein eigener 38-jähriger Koch bei einem Spielhallenbesuch in Kleve – zunächst unerkannt – gleich fünf falsche Zwanzig-Euro-Scheine hinterließ, dabei aber von einer Überwachungskamera auf Video gebannt wurde. Eine aufmerksame Angestellte konnte wesentlich zu seiner Identifizierung beitragen und eine Beziehung zum Restaurantbetreiber herstellen. Den Beamten des Kriminalkommissariates 13 gelang es im Rahmen der weiteren Ermittlungen, einen Informanten an die Beschuldigten heran zu spielen, der von diesen auch sehr bald als mutmaßlicher weiterer Falschgeld-Investor angesehen und einvernommen wurde. Dann ging es auf einmal sehr schnell. Die Bande war im Begriff kurzfristig die nächste Großlieferung Falschgeld zu realisieren. Dabei nutzte sie wie schon früher die besonderen Beziehungen eines 28-jährigen Mittäters nach Italien, der dort über hochgradige Kontakte zu Falschgeldherstellern verfügte. Er hatte sich als Verhandlungsführer mehrfach dorthin begeben.

Diesmal befand er sich mit zwei Begleitern in einem Mietfahrzeug in Italien und hatte die Verhandlungen nach mehrtägigem Aufenthalt offenbar erfolgreich abgeschlossen. Die Rückkehr nach Deutschland wurde nun aber nicht nur von den Mittätern ungeduldig erwartet, sondern auch von den Ermittlern des KK 13. In Zusammenarbeit mit dem Hauptzollamt München und dem Bayrischen Landeskriminalamt wurde das Kurierfahrzeug kurz nach dem Grenzübertritt in der Nacht zum 22.10.2010 auf einem Rastplatz der BAB 9 bei München lokalisiert und kontrolliert. Vorgefunden und sichergestellt wurden falsche Zwanziger, Fünfziger und Hunderter im Nennwert von 111.140 Euro, die in 17 Päckchen unter der Rückbank des Kurierfahrzeuges versteckt waren. Daneben führten die Täter insgesamt € 29.000.- Echtgeld mit. Da der Verdacht besteht, dass es sich um Gewinne aus den Falschgeldgeschäften handelt, wurde auch dieses zur Vorbereitung der Einziehung sichergestellt.

Bei den Falsifikaten handelt es sich um Druckfälschungen guter Qualität, die allesamt zur Täuschung im Rechtsverkehr bestens geeignet sind. Gleichartige Fälschungen sind bislang europaweit eingelöst wurden. Die Zwanziger seit 2003, Hunderter seit 2005, die Fünfziger erstmals im August 2010. Das Amtsgericht Kleve nahm die vier Haupttäter in Untersuchungshaft. Neben dem Restaurantbetreiber, seinem Koch und dem Verhandlungsführer noch einen 31-jährigen Kurierfahrer italienischer Herkunft aus Hagen. Gegen fünf weitere Mittäter aus Italien und dem ehemaligen Jugoslawien, die als hier lebende Falschgeld-Investoren namentlich feststehen, sind Verfahren eingeleitet. Ermittlungen in Italien sind initiiert, Ergebnisse von dort stehen noch aus.

Die vorläufigen Ergebnisse der Ermittlungen wurden zwischenzeitlich von der Polizei Krefeld am die Staatsanwaltschaft Kleve übergeben, welche Anklage beim Landgericht Kleve eingereicht hat.

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